Nino Strauch sucht die Realität hinter der Oberfläche, versucht Verborgenes sichtbar zu machen. Sein Impetus ist es, die Buntheit des Lebens, die Andersartigkeit von Menschen, politische und soziale Verhältnisse abzulichten und dem Betrachter seiner Fotos mitzuteilen.
Eine seiner Reisen führte ihn nach Myanmar, dem früheren Burma. Neben Fotos, die die bedrückende Armut der Bevölkerung und die verheerende Vermüllung der Natur aufdecken, entstanden auch Aufnahmen, die Menschen bei ihrem alltäglichen Tun zeigen, wie z. B. die Frauen beim Netze waschen oder den Mönch auf dem Weg zum Gebet. Bemerkenswert ist dabei die Ästhetik und Eleganz dieser Fotos. Nino Strauch versteht es, das Tun dieser Menschen zu adeln.
Im Jahr 2014 entstand das Tokio-Projekt. Hier waren andere Kriterien der Fotoanlass. Strauch reizte es, die gewaltige Ausdehnung der derzeit größten Metropolregion der Welt, die Menschenmassen und die nüchterne Kühle der Bauweise abzulichten. Hier dominieren die Architekturaufnahmen. Kühne grafische Linien, imposante Stahlkonstruktionen, Brücken, Baukuben, aus schwindelerregender Höhe fotografiert, und rasante Geschwindigkeitsphänomene prägen diese Fotos.