So verbergen sich hinter jedem der hier abgebildeten Fotos einhundert andere, die der Fotograf bei Traufgängen auf der Schwäbischen Alb, auf den Pilgerwegen Oberschwabens oder während seiner Japanreise gemacht hat, häufig zu Fuß, manchmal auch mit dem Fahrrad. Alle einhundert Fotos werden hernach mit einer speziellen Software, die Transparenzen berechnet, übereinander gelagert. Im Überblendungsmodus werden alle ineinander kopiert und bei sehr hohen Werten für die Weichzeichnung ist vom eigentlichen Motiv nur noch schemenhaft Erahnbares vorhanden. Das Phänomen der „Gleichzeitigkeit“ und „Abbildhaftigkeit und doch keine“ stellt sich ein. Helzle schafft Landschaften parallel zur Natur. Die entstandenen Farbflächen assoziieren einen gemäldeartigen Eindruck, eine hoch aufgeladene atmosphärische Lichtwirkung, Werke von William Turner oder auch von Gerhard Richter kommen in den Sinn.
Diese Arbeiten sind aber nur ein Aspekt des fotografischen Schaffens von Wolf Nkole Helzle. Der Künstler interessiert sich vor allem auch für Menschen und das völlig unvoreingenommen. Toleranz und gegenseitige Akzeptanz sind die Schlüsselwörter zu dem Projekt „Ich bin wir – I am we“, das schon in unterschiedlicher Form und Dimension ausgeführt wurde. Auch hierbei werden von vielen Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, von Menschen mit Behinderungen, von Migranten Porträtaufnahmen erstellt, die übereinandergelegt werden und so zu einem gemeinsamen, virtuellen Gesicht verschmelzen.